Der ultraleichte Schlafsack als Schlafsystem

ultraleichtes Schlafsystem Einzelteile

Mein super bequemes Bett an der frischen Luft besteht aus ganz vielen Einzelteilen. Warum? Das Outdoor-Bett ist für mich nicht nur ein Bett. Die einzelnen Teile lassen sich immer gleich mehrfach und in verschiedenen Situationen verwenden. Das spart Gewicht und Platz. Hier stelle ich jetzt mal alle Teile vor und zeige wie ich sie kombiniere um bei möglichst vielen Temperaturen warm und gemütlich unter den Sternen zu schlafen.

 

  • Quilt
  • Daunenjacke
  • Mütze
  • Buff
  • 3mm Evazote Matte
  • 120 cm Therm A Rest NeoAir
  • Rucksack
  • zwei abgetrennte Segmente Z-Lite Sol
  • Liner für die Therm A Rest (MYOG)

Als Isomatte dienen mir die 3mm Evazote Matte und die NeoAir. Die Evazote nutze ich zum einen als Schutz unter der Luftmatratze damit diese keine Löcher abbekommt und zum zweiten als Sitzunterlage in der Mittagspause oder einfach als Sitzkissen auf Felsen. Das schöne an der NeoAir ist das kleine Packmaß und Gewicht. 218 Gramm sind da schon ne Ansage bei so einer bequemen und warmen Unterlage. Da sie recht schmal ausfällt ist sie allerdings wirklich nur für kleine und schmale Menschen wie mich empfehlenswert. Ein Nachteil ist, das sie knistert. Gerade wenn sie neu ist, ist das rascheln beim wenden in der Nacht anfangs gewöhnungsbedürftig. Mit der Zeit wird das erheblich besser. Ich würde nicht so weit gehen und sie empfindlich nennen. Doch auf Dornen etc. reagiert sie sensibel, ist dafür aber auch unterwegs recht leicht zu flicken.

Therm-A-Rest NeoAir Xlite short

Was auf dem Trail etwas nervig ist, sind die Schmutzablagerugen. Die Matte wird durchs schwitzen echt schnell etwas bräunlich. Klar lässt sich ja nun nicht vermeiden. Gerade in der Wüste schlafe ich da gern mit freiem Oberkörper drauf. Das ist zum einen nicht so bequem weil sich die nackte Haut auf dem Material nicht so gut anfühlt und die Matte wird entsprechend schnell dreckig. Da ich zukünftig keine Lust mehr habe die Matte mit unter die Dusche zu nehmen um sie bei Zwischenstops zu reinigen, habe ich mir einen Liner nähen lassen. Eigentlich ist das mal ein Sea to Summit Silk Liner gewesen. Ich finde es nur mega unkomfortabel diesen Liner als das zu benutzen wofür er ursprünglich gedacht war. Denn da jede Nacht rein zu klettern und wenn ich Nachts mal raus muss auch wieder reinzuklettern ist mir echt zu blöd. Deshalb wurde er entsprechen gekürzt und ist jetzt quasi ein Schlafsack für meine NeoAir und wiegt nur noch 74 Gramm. Den kann ich in der Stadt immer einfach mit in die Waschmaschine packen und gut ist.

Zusammen gesetzt sieht das ganze wir folgt aus. Unten drunter liegt eigentlich noch die Evazote. Hab ich aber beim Bilder machen vergessen. Darauf dann die NeoAir und das Fußbett besteht aus dem Rucksack und den zwei Segmenten der Z-Lite Sol. Statt dieser Segmente kannst du aber auch eine Evazote zurechtschneiden oder was immer nehmen. Zusammen gleicht dies perfekt den Höhenunterschied der NeoAir zum Boden aus und bildet eine echt ebene Fläche. Insgesamt komme ich so auf eine Liegefläche von 1,65 Meter. Durch das leichte auseinander schieben von NeoAir und Rucksack ist diese länge sehr flexibel einstellbar.

Ich nutze zur Zeit den Cumulus Quilt 450. Mit entsprechend 450 Gramm Daunenfüllung hat er eine Komfortemperatur von -7 Grad Celsius bei einem Gewicht von 700 Gramm (je nach Größe). Für besseres Schlafsack Feeling wickle ich den Quilt mit Gummischnüren um die NeoAir. Je nach dem wie kalt es ist kann ich die Schnürung so abändern das sie noch fester sitzt und damit die wärme mehr im Quilt hält oder ich entferne die Gummischnüre wenn es warm ist und nutze den Quilt als luftige Decke. In richtig kalten Nächten könnte ich die NeoAir sogar in den Quilt stecken. Zwar wird es dann für die Beine recht eng, dafür geht mir nirgends mehr warme Luft flöten. Durch die Schnürung kann ich mich unter dem Quilt auch bewegen wie ich will er verrutscht nie. Ist für mich auch ein Riesen Vorteil gegenüber einem Schlafsack. Denn wenn ich mich in dem Nachts drehe oder bewege, muss sich die Füllung die eben noch unter mir lag und plattgedrückt eine Wärmeleistung von null hatte, erst wieder entfalten und seine Isolierende Wirkung wieder herstellen. Im ersten Moment ist es dann kalt an der Stelle. Bitte darauf achten, das die Schnürung bei breiten Iso-Matten ggf. schwierig wird, weil der Quilt dann nicht mehr um den Rand der Iso-Matte reicht.

ultraleichtes Schlafsystem

Wie oben schon erwähnt: Wärme ist ein System. Optimal zusammengestellt, ziehe ich in der kältesten Nacht alle meine Kleidung inkl. Hose und ggf. Regenbekleidung an und habe so die nötige Wärmeleistung. Alles darüberhinaus ist eigentlich unnötig getragene Daune oder Kleidung. Um das ganze so perfekt aufeinander abzustimmen ist jedoch viel Erfahrung nötig und ich als geneigte Frostbeule gebe dann lieber den Tipp zu viel Wärme dabei zu haben als zu wenig. Ganz wichtig ist es, gerade die Schlafausrüstung effektiv vor Nässe zu schützen. Denn was feucht ist wärmt nicht richtig. Ich habe mir daher den Quilt mit hydrophober Daune bestellt. Hat mich nur ca. 20€ mehr gekostet. Um alles im Rucksack vor Nässe zu schützen benutze ich einen wasserdichten Rucksackliner. Die einfachste Möglichkeit ist ein großer Müllsack. Hat auf dem PCT hervorragend geklappt. Ich habe mir nun als Luxus einen von ZPacks gekauft wiegt genausoviel wie der Müllsack 50 Gramm.

Damit wünsche ich dir jetzt eine gute und warme Nacht. Wunderschöne Träume unter dem Sternenzelt. Happy Trail!