Emstrur Botnar bis Alftavatn

Gut ausgeruht starten wir auf die nächste Etappe. So langsam haben wir uns an das ständige Tageslicht gewöhnt und ich kann mittlerweile auch sehr gut ohne Schlafmaske schlafen. Es ist ehrlich gesagt sogar praktisch wenn man nachts mal raus muss und das Licht ist an.


Island überrascht uns immer wieder mit spektakulären Landschaften. Die rauen Felsen und die karge Landschaft lässt schnell daran zweifeln noch auf dem selben Planeten zu sein. Das Wetter ist unglaublich wechselhaft und so sind wir ständig dabei die Regenjacke an und wieder auszuziehen. Doch all das ist es wert.

Kurz bevor wir unser heutiges Etappenziel erreichen, werden unsere Füsse nochmal ordentlich nass. Auch wenn die Flüsse hier nicht besonders tief sind, so nagt doch die Wassertemperatur an den Kräften. Denn als ultraleicht Wanderer haben wir natürlich keine Wechsel Schuhe dabei. Mit unseren Turnschuhen laufen ir einfach durch eiskalte nass und laufen die Schuhe im Anschluss wieder trocken. Doch das dauert bei diesem Klima echt lange und so schlottern uns manchmal ganz schön die Zähne.


Dann kommt unser heutiger Zeltplatz in Sicht. Wir haben keine richtige Mittagspause eingelegt weil das Wetter nicht mitgespielt hat und so wird im Zelt erstmal ordentlich gekocht. Auch unsere Füsse werden endlich wieder warm und so machen wir nach dem Mittagessen erstmal ein kleines Nickerchen.

Bei der Ankunft konnten wir unseren Augen kaum Glauben. Hier draußen gibt es tatsächlich ein kleines Restaurant. Wieder ist das Glück auf unserer Seite. Denn es wurde gestern erst Eröffnung gefeiert. Je nach dem wer gerade Lust zu kochen hat öffnet das Restaurant so gegen sechs Uhr Abends. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und tauschen unsere Tütensuppe gegen ein Schweinesteak ein. Im Restaurant ist es kuschelig warm und immer mehr Wanderer gönnen sich ein leckeres Abendessen. Es dauert auch nicht lang bis ein Gast die Gitarre von der Wand nimmt und ein tolles Konzert gibt. Draussen peitscht der Regen über die Landschaft und wir sitzen hier, genießen Musik, Gesellschaft und ein Bier. Da bleibt auch bei mir kein Auge trocken so schön ist der Moment. Als der Abend zur neige geht und wir zu unserem Zelt laufen ist uns der Regen egal, so glücklich steigen wir in unsere Schlafsäcke und hören dem Wind noch ein bisschen zu.



Auf zur nächsten Etappe